Blog Post

Auswirkungen der Corona Pandemie

Sabine Uriot • Sept. 16, 2020

Tshega - Fobeni Village

Lighthouse Academy/Lambs Haven Kindergarten

Die nach Verkündung des Lockdowns am 27.März 2020 geschlossenen Schulen und Kindergärten konnten inzwischen unter Auflagen wie Mundschutzpflicht und Abstandsregeln wieder geöffnet werden. Aktuell findet Unterricht statt, allerdings nur mit einer Anzahl von maximal 20 Kindern in einem Klassenraum. Dies birgt das Problem, dass die Klassenzimmer nicht ausreichen, um alle Kinder unterzubringen. Die Lehrer waren und sind sehr kreativ im Finden von Lösungen, haben den Kindern Unterrichtsmaterialien für zu Hause bereitgestellt und sogar Handyvideos an die Kinder verschickt. Da ein Ende der Pandemie nicht in Sicht ist, versuchen wir derzeit, Spender für den Bau weiterer Klassenräume zu finden. Auch nach einem Ende der Pandemie könnten diese als Erweiterung der Schule gebraucht werden. Trotz der Einschränkungen und Belastungen, die die Pandemie mit sich bringt, sind alle Lehrer*innen und Mitarbeiter*innen froh, weiterhin jeden Tag zur Arbeit kommen zu können. Die Motivation und Unterstützung untereinander ist bemerkenswert.


Nähprojekt Basadi

Das Nähprojekt Basadi hat mit Ausbruch von COVID-19 einen Großteil seiner Geschäftspartner verloren. Touristen bleiben fern und die Shops im Kruger Park und andere Souvenirläden haben kaum Kundschaft mehr. Leider hatte dies unvermeidbare personelle Konsequenzen für Basadi. Zwei Frauen bleiben fest angestellt, um das laufende Projekt am Leben zu erhalten. Die anderen Frauen haben die Option erhalten, sich im Gartenprojekt durch Anbau und Verkauf von Lebensmitteln ein Einkommen zu sichern. Sie werden sobald als möglich wieder zu Basadi zurückkehren. Alle haben dieses Angebot angenommen und sind momentan erfolgreich im Verkauf ihrer Ware auf dem Dorfmarkt.


Suppenküche und Outreachprojekt

Da dieses Projekt von Patenschaften getragen wird, ist die finanzielle Sicherheit gegeben. Die notwendigen und streng kontrollierten Hygienemaßnahmen haben allerdings auch hier ihre Spuren hinterlassen. Die Suppenküche musste für 2 Monate geschlossen werden, auch Besuche bei Familien waren nicht erlaubt. Aktuell kann ein relativ normaler Projektablauf stattfinden. Viele Familien sind von COVID-19 unmittelbar betroffen und haben Angehörige verloren. Tshega versucht, den Menschen die Bedeutung der Präventions- und Hygienemaßnahmen näherzubringen.

Voluntärsprojekt

Mit dem Ausbruch der Pandemie mussten die beiden zu der Zeit anwesenden Volontäre aus Deutschland und der Schweiz das Land verlassen und nach Hause zurückkehren. Da die Infektionszahlen in Südafrika weiter steigen, werden auch in absehbarer Zeit keine Volontäre nach Fobeni Village reisen können. Dies bedeutet einen massiven finanziellen Einbruch für Tshega.


Gartenprojekt

Schon frühzeitig war klar, dass die Pandemie zu einer humanitären Katastrophe in Fobeni Village führen kann. Die Projektverantwortlichen vor Ort hatten daherkurzfristigentschieden, den Sportplatz der Schule als Anbaufläche für Lebensmittel zur Verfügung zu stellen. Durch Verbindungen zu einer Bohrfirma konnte ein weiterer Wasseranschluss für die Versorgung der Pflanzen gebohrt werden.

Atteridgeville - Pretoria

Mohau Centre

Das Mohau Centre hat aufgrund der Lage im Kalafong Hospital die Auflage erhalten, möglichst alle Kinder bei Verwandten und/oder Freunden unterzubringen. Eine Unterbringung der Kinder in einer Krankenhausumgebung sah der Staat als zu gefährlich an. Ob die Gefahr für die Kinder in einem der Townships Südafrikas tatsächlich geringer ist, darüber kann man sicher geteilter Meinung sein.

Alle Kinder konnten während des Lockdowns bei Familienangehörigen untergebracht werden.

Momentan können die Kinder unter Einhaltung der üblichen Hygienebestimmungen wieder im Mohau Centre wohnen, Dies funktioniert laut der Leiterin des Mohau Centers auch gut. Bisher gab es noch keine Infektionen bei den Kindern oder Angestellten.


Fussballprojekt

Da öffentliches Zusammenkommen mit Ausbruch der Pandemie verboten wurde, konnten die Kinder und ihre Trainer nicht mehr trainieren und zusammen spielen. In den Townships war es ohnehin schon sehr schwer, sich an die Maßnahmen zu halten, da die Unterkünfte meist nicht größer als 10 qm sind und sich diese häufig 10 Personen teilen. Abstandsregeln oder Ausgehverbote einzuhalten, ist hier unmöglich. So war es nicht überraschend, dass die Zahlen explodiert sind. Das Fußballtraining bedeutet für die Kinder Zeit, in der sie nicht mit Kriminalität und Hoffnungslosigkeit konfrontiert werden. Mit Wegfall dieser Möglichkeit sind die Nachmittage lang. Auch Chris, der Trainer und Koordinator des Projekts, wurde positiv getestet, hat sich allerdings glücklicherweise schon wieder gut erholt.Aktuell dürfen die Kinder in 10er Gruppen wieder trainieren.

In den Elendsvierteln Südafrikas ist die Angst und Infektionsgefahr besonders groß. Menschen leben dicht gedrängt in kleinen, schlecht belüfteten Räumen.



Unterstützen Sie unsere Projekte, um den Menschen inSüdafrika zu helfen. Jede Spende kommt vollständig bei unseren Projektpartnern an.

Vielen Dank und bleiben Sie gesund!

Ihr Mohau Team

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